Staunässe in Pflanzkübeln und Pflanzkasten vermeiden
Staunässe ist einer der häufigsten Gründe für das Eingehen von Kübelpflanzen. Das Problem: Zu viel Wasser verdrängt den Sauerstoff im Boden, was zu Fäulnis der Wurzeln führt. Eine gut funktionierende Drainage ist daher unerlässlich für die Gesundheit der Pflanzen und die Langlebigkeit des Pflanzkübels, besonders bei Pflanzkübeln aus Holz, die durch Staunässe dauerhaft geschädigt werden können.
Je nach Größe und Form des Pflanzkübels oder Pflanzkastens variiert die ideale Umsetzung der Drainage:
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Kleine Blumentöpfe und Balkonkästen: Hier reicht es meist, den Boden mit einer etwa 1 cm dicken Schicht Blähton zu bedecken. Da nicht viel Volumen zur Verfügung steht, genügt es, wenn die Abflusslöcher mit dieser dünnen Drainageschicht bedeckt sind, um nicht mit der Pflanzerde in Berührung zu kommen. Früher verwendete man zu diesem Zweck auch gerne zerkleinerte Tontopfscherben, doch mit Blähton geht es einfacher und gleichmäßiger – zudem ist der bepflanzte Topf am Ende leichter.
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Mittelgroße Pflanzkübel und massive Pflanztröge: Hier sollte die Drainage großzügiger ausfallen, da beim Gießen größere Wassermengen anfallen. Füllen Sie je nach Tiefe des Kübels eine Blähtonschicht von 5 bis 12 Zentimeter Höhe ein. Diese Schichtdicke bietet genügend Pufferkapazität für überschüssiges Wasser, ohne zu viel wertvollen Platz für die Pflanzenerde zu beanspruchen.
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Hohe schlanke Pflanzkübel: Die beliebten säulen- und vasenförmigen Kübelmodelle stellen durch ihre hoch aufragende Form oft mehr Volumen zur Verfügung als die Wurzeln der Pflanzen tatsächlich benötigen. Hier empfiehlt es sich, zunächst ein bis zwei Handbreit Kies in den Pflanzkübel zu füllen, darauf eine – je nach Kübelhöhe mehr oder weniger dicke Schicht Blähton, und als letztes das Pflanzsubstrat. Das Gewicht des Kieses verleiht dem schlanken Kübel nebenbei auch eine erhöhte Standfestigkeit – ein wichtiger Aspekt bei hohen Pflanzkübeln bzw. Hochbeete aus Holz.
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Hohe Kübel mit Einsätzen: Als Alternative zum Hantieren mit Kies können Sie auch einen zum Pflanzkübel passenden Einsatz verwenden, die für die meisten Kübel mit und ohne Bewässerungsset erhältlich sind. Der Einsatz vereinfacht die Handhabung und benötigt dann nur die übliche Drainageschicht mittlerer Höhe.
Um zu verhindern, dass Erde oder Kies die Löcher im Kübelboden verschließen, legen Sie 2-3 Tonscherben über das Loch, bevor Sie Kies oder Blähton einfüllen. Besonders wirksam ist es, zwischen Drainageschicht und Pflanzsubstrat ein wasserdurchlässiges Vlies (Drainagevlies) einzulegen. Dadurch wird verhindert, dass Erde durch das Gießen zwischen die Blähtonkugeln geschwemmt wird und die Drainageschicht mit der Zeit zusetzt. Bei Pflanzkästen aus Holz im Außenbereich verhindert solch ein Vlies zudem das Einwandern von Ameisen, Asseln und anderen Kleinlebewesen in den Kübel.
Pflanzkübel im Innenbereich können auch ohne Abflussloch auskommen, wenn eine großzügige Drainageschicht vorhanden ist und vorsichtig gegossen wird. Etwas Wasser darf sich ruhig in der Drainageschicht sammeln – die Wurzeln versorgen sich daraus dann eine Zeit lang selbst. Wer sich dennoch Sorgen macht, kann einen Pflanzeinsatz mit integriertem Bewässerungssystem nutzen, das stets anzeigt, wie viel Wasser im Kübel steht.